Hauterkrankungen
Leistungsspektrum
- Immundermatologie und Immunologische Erkrankungen: Wir diagnostizieren und behandeln komplexe immunologische Erkrankungen der Haut und stehen Ihnen als Experten auf diesem Gebiet zur Seite. Bei Vitiligo, Lupus und Hidradenitis suppurativa haben wir einen besonderen Schwerpunkt mit laufenden Forschungsprojekten.
- Allergologie: Wir helfen Ihnen, allergische Hautreaktionen gezielt zu diagnostizieren und massgeschneiderte Therapieoptionen zu finden. Dazu zählen insbesondere Dermatitis und Allergien bei Heuschnupfen und Asthma.
- Biologika-Therapie: Für schwerwiegende Hauterkrankungen bieten wir die innovative Behandlung mit Biologika (Medikamenten, die aus biologischen Substanzen hergestellt werden) und sogenannten Small Molecules an, die gezielt auf Entzündungsprozesse im Körper wirken.
- Hautkrebsvorsorge: Die regelmässige Hautkrebsfrüherkennung ist für uns von zentraler Bedeutung, da eine frühzeitige Diagnose der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung ist.
Behandlungsschwerpunkte
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Definition
Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, bei der sich typische rote, weisslich-schuppende Hautstellen bilden. Sie ist nicht ansteckend, kann aber in ihrer Ausprägung von mild bis schwer variieren. In einigen Fällen betrifft die Krankheit nicht nur die Haut, sondern auch andere Bereiche des Körpers wie Gelenke oder das Herz-Kreislauf-System.
Ursache
Die Krankheit entsteht durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems. Diese bewirkt eine übermässige Produktion von Hautzellen und Entzündungsstoffen, was die beschleunigte Hauterneuerung und die typische, starke Schuppenbildung verursacht. Verschiedene Botenstoffe im Körper spielen dabei eine Rolle, die mit modernen Medikamenten gezielt beeinflusst werden können.
Beschwerden
Psoriasis zeigt sich vor allem durch gerötete, schuppende Hautstellen, die häufig an Ellbogen, Knien oder der Kopfhaut auftreten. Begleitend können Juckreiz, Schmerzen oder Spannungsgefühle auftreten. Bei einigen Betroffenen können auch Gelenkschmerzen oder andere Begleiterkrankungen hinzukommen.
Behandlung
Die Therapie reicht von der äusserlichen, lokalen Behandlung mit Salben und Cremes über Lichttherapie bis hin zur innovativen, systemischen Behandlung mit Biologika, die das Immunsystem gezielt reguliert. Da neben der Haut auch weitere Körpersysteme, insbesondere die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System, befallen sein können, führen wir ein Screening für Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) durch. Unser Ziel ist es, für jede Patientin und jeden Patienten eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln, die Beschwerden lindert und die Lebensqualität verbessert. Dabei möchten wir die Erkrankungsaktivität reduzieren und Schübe möglichst verhindern.
Definition
Hidradenitis suppurativa, auch als Akne inversa bekannt, ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die sich durch schmerzhafte Knoten, Abszesse und manchmal dauerhafte Narben auszeichnet. Sie tritt vor allem in Hautbereichen mit vielen Schweissdrüsen auf, wie den Achseln, der Leistengegend oder unter der Brust.
Ursachen
Die genaue Ursache von Hidradenitis suppurativa ist noch nicht vollständig geklärt. Man weiss jedoch, dass eine Verstopfung der Haarfollikel Entzündungen auslöst. Zusätzlich spielen eine Überreaktion des Immunsystems und genetische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Krankheit.
Beschwerden
Typische Symptome sind schmerzhafte, oft wiederkehrende Knoten und Abszesse, die sich entzünden und in schweren Fällen zu Narben führen können. Die Erkrankung schränkt Betroffene oft stark in ihrem Alltag ein und kann zu erheblichem seelischen Leid führen.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Sie reicht von entzündungshemmenden Medikamenten und Antibiotika bis hin zu chirurgischen Eingriffen zur Entfernung betroffener Hautareale. Biologika können bei schwereren Verläufen helfen, die Entzündungen zu reduzieren. Ergänzend setzen wir auf eine ganzheitliche Betreuung, die auch die Anpassung des Lebensstils und – falls gewünscht – psychologische Unterstützung umfasst. Eine frühzeitige Diagnose und individuell abgestimmte Therapie sind entscheidend, um Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Definition
Vitiligo ist eine Hauterkrankung, bei der die Pigmentzellen (Melanozyten) in bestimmten Hautbereichen verloren gehen. Dies führt zu weissen, pigmentfreien Flecken, die oft besonders an sichtbaren Stellen wie dem Gesicht, den Händen oder an den Armen auftreten.
Ursachen
Es wird angenommen, dass eine Autoimmunreaktion die Melanozyten zerstört. Zusätzlich können eine genetische Veranlagung und oxidative Stressfaktoren wie UV-Strahlung, Umweltgifte, ungesunde Ernährung oder psychischer Stress, beteiligt sein. Man geht von einem Verlust der immunologischen Toleranz aus. Dabei verliert das Immunsystem die Fähigkeit, zwischen körpereigenen und fremden Strukturen zu unterscheiden. Es greift irrtümlicherweise körpereigene Zellen oder Gewebe an, in diesem Fall die Pigmentzellen.
Beschwerden
Vitiligo selbst verursacht in der Regel keine körperlichen Schmerzen oder Beschwerden. Die weissen Flecken können jedoch das Selbstbewusstsein beeinträchtigen, vor allem wenn sie an gut sichtbaren Stellen auftreten. Dies kann sich negativ auf die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden auswirken.
Behandlung
Es gibt verschiedene Behandlungsansätze, die auf die individuelle Situation abgestimmt werden. Dazu gehören Cremes zur Dämpfung der Immunreaktion, Lichttherapie zur Förderung der Repigmentierung und in schweren Fällen Medikamente, die das Immunsystem regulieren. Auch spezielle kosmetische Verfahren können helfen, das Erscheinungsbild zu verbessern. Eine individuell abgestimmte Therapie und konsequente Nachsorge können die Hautfarbe teilweise wiederherstellen und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
Definition
Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich körpereigene Zellen angreift. Dies kann Haut, Gelenke und Organe betreffen. Eine häufige Form ist der kutane Lupus, der sich durch gerötete, schuppende Hautausschläge zeigt, die oft durch Sonneneinstrahlung verstärkt werden.
Ursachen
Die Erkrankung entsteht durch eine Fehlregulation des Immunsystems, bei der es zu einem Verlust der immunologischen Toleranz kommt. Das Immunsystem kann nicht mehr zwischen körpereigenen und fremden Strukturen unterscheiden und beginnt, den eigenen Körper anzugreifen. Es werden sogenannte Autoantikörper gebildet, die Entzündungen in verschiedenen Geweben auslösen. Genetische Veranlagung sowie Umweltfaktoren tragen zusätzlich zur Krankheitsentstehung bei.
Beschwerden
Betroffene leiden oft unter Hautausschlägen, die schuppen und sich vor allem an lichtexponierten Stellen zeigen.
Behandlung
Die Therapie umfasst entzündungshemmende Cremes, Sonnenschutz und verschiedene Medikamente, die das Immunsystem regulieren. Da Lupus eine sehr heterogene Erkrankung ist, ist eine sorgfältige Anamense und Abklärung wichtig. Patientinnen und Patienten sollten auch auf einen Befall verschiedener Organe abgeklärt werden. Eine gezielte und individuelle Therapie hilft, Schübe zu verringern und die Haut sowie andere betroffene Organe zu schützen. Regelmässige Kontrollen und ein angepasstes Behandlungskonzept tragen dazu bei, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Seltene Autoimmunerkrankungen mit Blasenbildung
(bullöses Pemphigoid und Pemphigus vulgaris)
Definition
Autoimmunbullöse Erkrankungen wie bullöses Pemphigoid und Pemphigus vulgaris sind seltene Hautkrankheiten, bei denen das Immunsystem die eigene Haut und Schleimhäute angreift. Dies führt zur Bildung schmerzhafter Blasen. Während das bullöse Pemphigoid meist ältere Menschen betrifft und sich durch grosse, feste Blasen auf der Haut zeigt, treten beim Pemphigus vulgaris zerbrechlichere Blasen auf, die auch Schleimhäute befallen können.
Ursachen
Die Krankheiten entstehen durch Autoantikörper, die wichtige Proteine in der Haut angreifen. Beim bullösen Pemphigoid bilden sich Autoantikörper gegen Anker-Proteine der Basalmembran, einer dünnen, aber sehr wichtigen Schicht zwischen der obersten Hautschicht (Epidermis) und der darunterliegenden Schicht (Dermis). Dabei kommt es zu einer Trennung dieser beiden Hautschichten und es entstehen Blasen. Beim Pemphigus vulgaris richten sich die Antikörper gegen Proteine, die die Hautzellen innerhalb der Epidermis miteinander verbinden.
Beschwerden
Typisch für das bullöse Pemphigoid sind grosse, gefüllte Blasen, die oft stark jucken und nur selten platzen. Pemphigus vulgaris zeigt sich durch empfindliche Blasen oder offene Stellen, die schmerzhaft sein können und auch die Schleimhäute wie Mund oder Rachen betreffen können. Beide Erkrankungen können den Alltag stark beeinträchtigen und bergen ein Risiko für Infektionen.
Behandlung
Die Therapie zielt darauf ab, die überschiessende Immunreaktion zu kontrollieren und die Blasenbildung zu bremsen. Dafür werden Medikamente eingesetzt, die das Immunsystem dämpfen und Entzündungen reduzieren. In schweren Fällen kommen moderne Therapien zum Einsatz, die gezielt das Immunsystem beeinflussen und das Fortschreiten der Erkrankung stoppen. Eine regelmässige Kontrolle und individuell angepasste Behandlung sind wichtig, um die Symptome langfristig zu lindern und Komplikationen vorzubeugen.
Definition
Alopecia areata ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Haarwurzeln angreift. Dies führt zu lokalem oder ausgedehntem Haarausfall, der sich oft durch runde, kahle Stellen auf der Kopfhaut zeigt. Die Krankheit kann jedoch auch andere Körperbereiche betreffen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Ursachen
Die Erkrankung entsteht durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems, bei der die Haarfollikel fälschlicherweise als Fremdkörper erkannt und angegriffen werden. Dies stört das Haarwachstum und führt zu Haarausfall. Genetische Veranlagung und umweltbedingte Faktoren können das Risiko erhöhen.
Beschwerden
Typisch sind runde, kahle Stellen auf der Kopfhaut, die plötzlich auftreten. In schweren Fällen können Haare auch am ganzen Körper ausfallen. Betroffene leiden häufig nicht nur unter dem Haarausfall selbst, sondern auch unter psychischen Belastungen, da das äussere Erscheinungsbild beeinträchtigt wird.
Behandlung
Die Therapie kann Cremes beinhalten, die die Entzündungen reduzieren, oder Medikamente, die das Immunsystem regulieren,. In manchen Fällen kommen Injektionen oder systemische Therapien zum Einsatz, um das Nachwachsen der Haare zu fördern. Ein individuell angepasstes Behandlungskonzept kann helfen, den Haarausfall zu verringern und das Haarwachstum anzuregen.
Team
PD Dr. med. Antonios Kolios
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