Eierstockkrebs
Definition
Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist ein bösartiger Tumor der Eierstöcke.
Risikofaktoren
Es gibt keine eindeutigen Ursachen für Eierstockkrebs. Einige Faktoren können aber das Risiko erhöhen, an Eierstockkrebs zu erkranken:
- frühe erste Menstruation
- Kinderlosigkeit
- späte Menopause
- Endometriose
- PCO-Syndrom (polyzystisches Ovarialsyndrom)
- Rauchen
- langjährige Hormontherapie in den Wechseljahren
- bestehende Brustkrebserkrankung, im Zusammenhang mit genetischer Veranlagung (BRCA-Gene)
Beschwerden
Eierstockkrebs bereitet oft während langer Zeit kaum Beschwerden. Deshalb wird der Krebs meistens erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, wenn er im Beckenraum und in der Bauchhöhle Metastasen gebildet hat.
Folgende Symptome können auf Eierstockkrebs hinweisen:
- Andauernde Schmerzen im Unterbauch
- Anschwellen des Bauchs
- Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden
- Aussergewöhnliche Zyklusstörungen
- Blutiger Ausfluss aus der Scheide zwischen den Menstruationen oder nach den Wechseljahren
Behandlung
In frühen Stadien der Erkrankung werden meistens beide Eierstöcke, die Eileiter, die Gebärmutter sowie Teile des Bauchfells und Lymphknoten entfernt. Das bedeutet, dass die betroffene Frau nach dem Eingriff keine Kinder mehr bekommen kann. In fortgeschrittenen Stadien müssen manchmal auch einzelne, im Bauchraum liegende Organe (wie Blase, Milz, Leber oder Darm) teilweise oder vollständig entfernt werden. Anschliessend an die Operation folgt fast immer eine Chemotherapie. Manche Frauen erhalten zusätzlich eine Antikörpertherapie. Wir arbeiten eng mit Spezialisten zusammen – mit den Onkologen und Chirurgen in unserem Haus sowie mit Spezialisten für Strahlentherapie des Kantonsspitals Winterthur. Unser interdisziplinäres Team bespricht im wöchentlichen Tumorboard die für Sie am besten geeignete Behandlung. Operation, Chemotherapie und Hormonbehandlung gehören zu unseren Kernkompetenzen.
Anmerkung
Komplexe Operationen an der Gebärmutter oder an den Eierstöcken werden im Spital Uster mithilfe des «daVinci-Systems» durchgeführt.
Frag den Doktor: Gynäkoonkologie
Die Medizin hat bei der Behandlung von Krebsarten im Unterleib der Frau grosse Fortschritte gemacht. Die Erfolgschancen einer Behandlung hängen aber stark von der richtigen Deutung der Symptome und der Früherkennung ab. PD Dr. med. Ahmed El-Balat klärt auf.
Zahlen und Fakten
- 600 erkrankte Frauen pro Jahr in der Schweiz
- 3 Prozent aller Krebserkrankungen
- 14 Prozent der Patienten sind jünger als 50 Jahre