Spiegelung der Brusthöhle (Thorakoskopie)
Definition
Die Spiegelung des Brustraumes wird als Thorakoskopie bezeichnet. Bei dieser endoskopischen Untersuchung wird durch einen kleinen Schnitt in der Brustwand ein Laparoskop – bestehend aus Kamera, Lichtquelle, Spül- und Absaugvorrichtung sowie eventuell kleinen Instrumenten zur Probenentnahme – in die Pleurahöhle eingeführt. Die Pleurahöhle ist der Raum zwischen Lungenfell (umgibt die Lunge), Rippenfell (innere Auskleidung der Rippen) und Zwerchfell (dünne Muskelschicht zwischen Bauch- und Brustraum). So können der innere Brustraum sowie die Lunge betrachten werden.
Ablauf
Der Zugang zur Pleurahöhle wird minimal-invasiv mit einem Stift (Trokar), der in einem Tubus (Röhrchen) mit einem Innendurchmesser von 0,5 bis 12 Millimeter sitzt und dessen Spitze die Tubusöffnung verschliesst. Tubus und Trokar werden über einen kleinen Hautschnitt zwischen zwei Rippen in den Brustraum eingeführt. Nach Herausziehen des Trokars aus dem Tubus kann die Pleurahöhle mit dem eingeführten Laparoskop untersucht werden. Der Eingriff findet in Narkose statt. Zur Beantmung werden besondere Verfahren angewendet.
Anwendung
Bei Verdacht auf Lungenkrebs, bei unklaren Veränderungen des Lungenfells, bei Flüssigkeitsansammlungen in der Pleurahöhle (Pleura-Erguss) oder bei häufigem Kollabieren eines Lungenflügels wird die Brustkorbspiegelung am häufigsten eingesetzt.