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Ak­ti­en­ka­pi­tal­er­hö­hung

 

Das Wichtigste im Überblick

Worum geht es?

In den zehn Aktionärsgemeinden der Spital Uster AG (Dübendorf, Fehraltdorf, Greifensee, Hittnau, Mönchaltorf, Pfäffikon, Russikon, Schwerzenbach, Uster und Wildberg) wird in Form einer Volksabstimmung resp. an der Gemeindeversammlung über eine Erhöhung des Aktienkapitals entschieden. Alle Gemeindevertreter haben an der Generalversammlung der Spital Uster AG der Aktienkapitalerhöhung zugestimmt. Die Gemeinderäte (Parlamente) der Städte Uster und Dübendorf haben einstimmig die Aktienkapitalerhöhung befürwortet. Alle übrigen Gemeinderäte der Aktionärsgemeinden empfehlen ihrer Bevölkerung ebenfalls, der Vorlage zuzustimmen.
Grundversorger für die Region

Wieso braucht das Spital Uster eine Aktienkapitalerhöhung?

Die Spital Uster AG hat angesichts der Unternehmensgrösse sowie ihres bestehenden Anteils an Fremdkapital zu wenig eigene Mittel (Eigenkapital), um sich in Zukunft auf die Bedürfnisse einer sich wandelnden Gesundheitsversorgung einzustellen. Sie braucht Geld, um ihre Existenz zu sichern und Potenzial für gesundes Wachstum sowie Modernisierung zu schaffen.

Was sind die Gründe für die tiefe Eigenkapitalquote?

Als Hauptgründe werden die hohen Abschreibungen von Planungs- und Projektkosten des Um- und Erweiterungsbaus, dessen Gestaltungsplan nach mehreren Jahren vor Bundesgericht gescheitert ist, sowie das Operationsverbot während der Pandemie gesehen. Das Spital Uster hatte es in den letzten Jahren und bei den sich abzeichnenden Entwicklungen im Gesundheitswesen versäumt, die erforderlichen strategischen Massnahmen rechtzeitig einzuleiten, sodass die Folgen der neuen Spitalfinanzierung stärker zum Ausdruck kamen.

Rechtsformumwandlung Fallpauschale

Wieviel Kapital braucht es?

Die Spital Uster AG beantragt bei den Aktionärsgemeinden max. 40 Mio. Franken. Tatsächlich braucht sie 30 Mio. Franken, um eine gesunde und existenzsichernde Eigenkapitalquote auszuweisen. Die zusätzlichen 10 Mio. Franken sind für eine zeitnahe Erweiterung und Modernisierung der Notfallstation vorgesehen. Eine umfassende und qualitativ hochstehende Notfallversorgung ist ein strategischer Schwerpunkt des Spitals Uster – und gleichzeitig ein Kernanliegen der Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte. Ohne diese zusätzlichen 10 Mio. Franken müssten die Mittel dafür zuerst erwirtschaftet werden.

Wer soll das benötigte Aktienkapital einbringen?

Die zehn Aktionärsgemeinden sollen sich entsprechend ihrer heutigen Anteile an der Kapitalerhöhung beteiligen (eine Detailübersicht befindet sich unten in der Tabelle). Die politischen Führungen in den zehn Aktionärsgemeinden stellen sich hinter das Spital Uster und werden sich bei ihrer jeweiligen Bevölkerung für die Bereitstellung der erforderlichen finanziellen Mittel einsetzen.

Was passiert, wenn kein oder zu wenig neues Aktienkapital zusammenkommt?

Die Erhöhung der Eigenkapitalquote ist für das Spital Uster die Voraussetzung dafür, dass Banken weiterhin Kredite gewähren und die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich die Leistungsaufträge auch zukünftig bestätigt. Zusätzliche Aktionäre lassen sich aufgrund der Bestimmungen nur bedingt und Investoren nicht auf die Schnelle finden. Kann die Aktienkapitalerhöhung nicht im geforderten Umfang erfolgen, wird das Spital Uster infolge fehlender Liquidität den Konkurs anmelden und schliessen müssen.

Die Spitalversorgung ist Sache des Kantons. Ist aus Zürich keine Hilfe zu erwarten?

Nein. Es gibt von Seiten der Gesundheitsdirektion keine Signale, dass der Kanton Zürich Unterstützung leisten wird, zumal kantonale Regionalspitäler generell nicht in ihren Verantwortungsbereich fallen.

Welche Folgen hätte eine Spitalschliessung für die Gesundheitsversorgung der Region?

Für die regionale Bevölkerung ist das Spital Uster ein wichtiges Gesundheitszentrum, das die medizinische Grund- und Notfallversorgung sicherstellt. Im Jahr 2022 registrierte das Schwerpunktspital rund 80‘000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten. Gerade im Bereich der Notfallversorgung droht eine Überlastung, wenn das Spital Uster wegfallen würde. Umso mehr, als die Regionen Uster und Dübendorf in den kommenden Jahren das stärkste Bevölkerungswachstum im Kanton Zürich aufweisen. Ebenso würden aufgrund der hohen Bettenauslastung aller Spitäler im Kanton Zürich die Wartezeiten für geplante stationäre Behandlungen zunehmen.

Welche Folgen hätte eine Spitalschliessung für die Hausärztinnen und -ärzte?

In der Grundversorgung sind die Hausärztinnen und -ärzte auf qualitativ gute Spitäler angewiesen, an die sie komplexe Fälle überweisen können. Die umliegenden Spitäler wie GZO Wetzikon, Männedorf und Zollikerberg sind bei einer Schliessung des Spitals Uster nicht in der Lage, dessen Fallzahlen aufzufangen. Es droht eine medizinische Versorgungslücke. Das Spital Uster bildet sehr viel pflegerischen und ärztlichen Nachwuchs aus und weiter, sodass auch weniger Hausärztinnen und -ärzte ausgebildet werden könnten, die in der Region verankert sind.

Welche betriebs- und volkswirtschaftlichen Folgen hätte eine Spitalschliessung?

Die Spital Uster AG (als Nr. 36 von 160 Akutspitälern schweizweit) ist mit mehr als 1‘200 Mitarbeitenden grösster Arbeitgeber in der Region und nach dem Stadtspital und dem Universitätsspital Zürich (USZ) das drittgrösste Ausbildungsspital im Kanton. Dessen Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen in anderen Branchen schafft Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Im Jahr 2022 bildete das Spital 208 Mitarbeitende aus, kaufte für rund 1.8 Mio. Franken Lebensmittel ein und vergab 4.2 Mio. Franken für Reparatur- und Unterhaltsarbeiten. Eine Schliessung des Spitals hätte sowohl für die Mitarbeitenden als auch für das lokale und regionale Gewerbe weitreichende betriebs- und volkswirtschaftliche Folgen.

Wer haftet bei einem Konkurs?

Ein Konkurs wäre, abgesehen von den sozialen Folgen, mit hohen Kosten verbunden. Die ehemaligen Zweckverbandsgemeinden haften bis ins Jahr 2026 in der Höhe ihrer bisherigen Beteiligung subsidiär für die Verbindlichkeiten der Spital Uster AG. Diese belaufen sich auf rund 100 Mio. Franken.

Wird das Spital Uster jemals wieder rentabel betrieben werden können?

Ja. Der neu zusammengesetzte Verwaltungsrat der Spital Uster AG hat eine Strategie definiert, mit der das Spital zurück zur wirtschaftlichen Stabilität findet. Der Businessplan der Spital Uster AG ist von mehreren Beratungsfirmen und Banken als zielführend beurteilt worden und die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat dem Spital Uster vorerst einen definitiven Leistungsauftrag erteilt. Die Früchte der betrieblichen Anstrengungen und Optimierungen zeigen sich schon heute in der Erfolgsrechnung: Nach mehreren Verlustjahren konnte das Spital Uster 2022 zum zweiten Mal in Folge ein positives Betriebsergebnis ausweisen.

Wie sieht die Strategie aus? Welche Leistungen werden im Spital Uster künftig angeboten?

Das sind die strategischen Eckpunkte:
  • Mit seiner eigenen Notfallstation leistet das Spital Uster rund um die Uhr und an 365 Tagen einen aktiven Beitrag zur Notfallversorgung von rund 180'000 Personen im Einzugsgebiet.
  • Das Spital Uster garantiert eine qualitativ hochstehende, regionale Grundversorgung in allen Lebensphasen von der Prävention über die Behandlung und Linderung bis zur ambulanten Rehabilitation.
  • Die Behandlung der Patientinnen und Patienten wird entweder durch eigene Leistungsangebote des Spitals Uster oder durch Kooperationen mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Heimen, Spitex sowie mit Partnerspitälern, wie z.B. dem USZ, der Klinik Hirslanden, der Universitätsklinik Balgrist und Rehabilitationskliniken sichergestellt. Das Spital Uster ist stark vernetzt und will als regionale Drehscheibe für Prävention und Behandlungen für Patientinnen und Patienten aus der Region wirken.
  • Das Leistungsangebot des Spitals Uster wird laufend den gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst, um eine an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasste Grundversorgung zu gewährleisten. Diese Leistungen sollen unter Berücksichtigung qualitativer aber auch wirtschaftlicher Faktoren erbracht werden.

Aktienkapitalerhöhung im Verhältnis des bisher gehaltenen Aktienkapitals

Das gesamte Aktienkapital der Spital Uster AG wird heute von den Gemeinden Dübendorf, Fehraltorf,Greifensee,Hittnau, Mönchaltorf, Pfäffikon, Russikon, Schwerzenbach, Stadt Uster und Wildberg gehalten.Machen bei der Aktienkapitalerhöhung sämtliche Aktionärsgemeinden von ihrem Bezugsrecht Gebrauch, werden die für die Aktienkapitalerhöhung erforderlichen Mittel von insgesamt maximal 40 Millionen Franken durch die einzelnen Gemeinden im Verhältnis ihrer bisherigen Beteiligungen wie folgt aufgebracht:

Gemeinde Kapitalanteil an
Spital Uster AG in %
Bisheriger Kapitalanteil an Spital Uster AG in CHF

Geplanter Beitrag an Kapitalerhöhung
in CHF

Geplanter Anteil am Aktienkapital nach Kapitalerhöhung
in CHF
Dübendorf 24,24 4 848 000 9 696 000 14 544 000
Fehraltorf 2,47 494 000 988 000 1 482 000
Greifensee 7,27 1 454 000 546 000 2 000 000
Hittnau 1,18 236 000 354 000 590 000
Mönchaltorf 3,65 730 000 365 000 1 095 000
Pfäffikon ZH 5,07 1 014 000 2 028 000 3 042 000
Russikon 1,82 364 000 546 000 910 000
Schwerzenbach 4,34 868 000 1 736 000 2 604 000
Uster 49,63 9 926 000 19 852 000 29 778 000
Wildberg 0,33 66 000 132 000 198 000
Total   20 000 000 40 000 000 60 000 000
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Spital Uster, Brunnenstrasse 42, Postfach, 8610 Uster
Tel. +41 (0)44 911 11 11, info-Blindtext-@spitaluster.ch, www.spitaluster.ch