Senkungsbeschwerden
Definition
Meist in etwas vorgerückterem Alter treten häufiger sogenannte Senkungsbeschwerden auf. Diese zeichnen sich durch ein Druckgefühl nach unten, eine Blasenschwäche, Ziehen im Beckenbereich zur Scheide hin oder auch Vorwölbungen von Blase und Darm zum Scheideneingang hin aus.
Ursachen
Verantwortlich sind hierfür einerseits eine relative Bindegewebsschwäche, die meistens erblich bedingt ist; darüber hinaus aber auch Überdehnungen des Beckenbodens bei der Geburt eines Kindes, Übergewicht oder starke körperliche Belastungen (besonders schweres Heben).
Beschwerden
Unbehandelt kann es zu einem Absinken der Gebärmutter und auch von Blase und Darm kommen – im Extremfall kann die Gebärmutter aus der Scheide herausragen – oder es kommt zu zunehmendem unwillkürlichen Harnabgang.
Behandlungsangebot
- Gynäkologische Abklärung von ungewolltem Urinverlust oder Blasen-/Gebärmutter- oder Enddarmsenkung
- Konservative Behandlung mit Tabletten, Hormonzäpfchen oder Pessar Spezialabklärungen mittels urodynamischer Untersuchung und Blasenspiegelung
- Operative Behandlung (Senkungsoperationen, Einlage von Bändern wie TVT oder TVT-O)

Häufige Fragen
Wie kann man eine Blasenschwäche vorbeugen? | Nach Schwangerschaft und Geburt ist ein Beckenbodentrainingwichtig. Zudem immer genügend trinken – mindestens 1½ bis 2 Liter pro Tag – und sich keine schlechten Gewohnheiten aneignen, wie zum Beispiel beim ersten Harndrang gleich die nächste Toilette aufzusuchen und so die «Blase zu verwöhnen». Zusätzlich hilft sicher eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Frauen. |
Wann ist es Zeit, zum Arzt zu gehen? | Spätestens dann, wenn der Gedanke an die nächste Toilette den Alltag bestimmt und die Lebensqualität leidet. Ganz sicher einen Arzt aufsuchen sollten Frauen bei ungewolltem Urinverlust und bei Anzeichen einer Blasenentzündung wie Bauchschmerzen, Brennen beim Wasserlösen, häufigen kleinen Urinportionen oder Blut im Urin. |
Muss immer gleich operiert werden, oder gibt es Alternativen? | Mit einem Beckenbodentraining unter Anleitung einer speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeutin haben wir eine sehr gute Behandlungsmöglichkeit. Bei anderen Frauen hingegen helfen Tabletten, die Kontrolle über den Harndrang zu verbessern. Erst wenn diese Formen der Behandlung erfolglos sind, muss mit der Patientin individuell die richtige operative Therapie gewählt werden. |