26. März 2020
Spital Uster verzeichnet Verlust
Im vergangenen Jahr wurden 61 048 (+728) Patientinnen und Patienten betreut, darunter 872 Säuglinge. Im ambulanten Bereich ist die Zahl der Patienten um 838 auf insgesamt 50 730 gestiegen – das sind fast 10 000 Patienten mehr als noch im Jahr 2010 (40 811). Die Anzahl stationärer Aufenthalte ist hingegen um 94 auf 10 318 Patienten gesunken. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist auf 5,59 Tage gesunken (-0.1). Insgesamt zählte das Spital Uster 57 666 Pflegetage (-1712).
Einnahmen nicht kostendeckend
Das Spital Uster schliesst das Geschäftsjahr 2019 bei einem Umsatz von 149,06 Millionen Franken Umsatz (Vorjahr: 149,73 Millionen Franken) mit einem Verlust von 6,75 Millionen Franken. Im Vorjahr resultierte noch ein Gewinn von 5,84 Millionen Franken. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Erträge sind um 0,67 Millionen auf 149,06 Millionen Franken zurückgegangen. Zurückzuführen ist das auf die gesunkene Patientenzahl im stationären Bereich, auf weniger Einnahmen durch zusatzversicherte Patienten sowie auf den leicht gesunkenen durchschnittlichen Schweregrad der Patientenfälle. Im ambulanten Bereich konnten Mehrerträge erzielt werden.
Dem gegenüber haben sich die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um fast 7 Millionen Franken auf 148,52 Millionen Franken erhöht. Und hier vor allem der Bereich der Personalkosten. Dies aus zwei Gründen: Zum einen stand im Sommer eine hohe personelle Vorhalteleistung einer geringeren Bettenauslastung als budgetiert gegenüber. Zum anderen wurden grosse Investitionen in ein neues Klinikinformationssystem getätigt, was mit zusätzlichem internen und externen Personalaufwand verbunden war. Die Investitionskosten selbst waren mit 7,43 Millionen Franken nur geringfügig höher als im Vorjahr. Betrachtet man den Gewinn vor Abzug von Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA), so fiel dieser mit 0,54 Millionen Franken deutlich tiefer aus als im Vorjahr (7,95 Millionen Franken).
«Wir konnten unsere Fallkosten im stationären Bereich weiter reduzieren. Doch die ambulanten Tarife sind nach wie vor nicht kostendeckend. Diese Entwicklung zieht auch am Spital Uster nicht vorbei und führt zu substanziellen Mindereinnahmen. Dies wirkt sich nachteilig auf die von der Politik geforderte Verschiebung von stationär zu ambulant aus», konstatiert Andreas Greulich, seit Februar 2020 neuer Spitaldirektor. Hinzu komme ausserdem, dass es schweizweit immer weniger Personen gibt, die sich die freie Arztwahl oder Zusatzleistungen in der Hotellerie, Pflege, Therapie und Infrastruktur leisten können oder wollen. Weiter bemerkt der Spitaldirektor: «Es müssen konkrete Massnahmen geprüft und umgesetzt werden, um den Entwicklungen und Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Erst gilt es jedoch, die Corona-Krise zu bewältigen. Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig ein gut funktionierendes Gesundheitswesen ist. An dieser Stelle möchte ich deshalb allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen externen Helfern und Unterstützern danken – für ihren enormen Einsatz in allen Bereichen.»