1. Juni 2023
«Durch Vorsorge kann Dickdarmkrebs verhindert werden.»
Ich gehe auf die 50 Jahre zu. Was empfehlen Sie mir in Bezug auf die Darmkrebsvorsorge?
Sinnvoll ist, wenn Sie sich bald einer Dickdarmspiegelung unterziehen. Dickdarmkrebs ist bei Männern die dritthäufigste und bei Frauen sogar die zweithäufigste Krebserkrankung. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt ab dem 50. Lebensjahr an und nimmt dann mit dem Älterwerden zu. Sind bei Ihnen oder Ihren direkten Familienangehörigen Darmerkrankungen bekannt, besprechen Sie Ihr Risiko für Darmkrebs am besten mit einer Ärztin oder einem Arzt, um das Vorsorgeprogramm individuell anzupassen.
Wie macht sich Dickdarmkrebs bemerkbar?
Leider oft sehr spät. Spürbare Beschwerden treten meist erst auf, wenn der Krebs bereits fortgeschritten ist. Blut im Stuhl oder einfach nur Blutarmut, vorher nicht bekannte Bauchschmerzen, Stuhlunregelmässigkeiten oder auch Gewichtsverlust können Symptome sein. Dies sind dann Warnsignale, bei denen wir schleunigst genauer hinschauen sollten.
Wie läuft eine Dickdarmspieglung ab?
Der Eingriff dauert 20 bis 30 Minuten – der Patient oder die Patientin erhält während des Untersuchs ein kurzwirksames Schlafmedikament und merkt in der Regel von der Untersuchung nichts. Der schwierigere und oft unangenehmere Teil ist die Darmvorbereitung, die zuhause stattfindet. Für uns ist diese jedoch sehr wichtig, denn nur ein gut vorbereiteter Darm lässt sich auch einwandfrei beurteilen. Ist bei dieser ersten Spiegelung alles normal und besteht kein individuell erhöhtes Krebsrisiko, so reicht es, die Spiegelung alle zehn Jahre zu wiederholen.
Gibt es andere Methoden der Vorsorge?
Es gibt auch die Möglichkeit, einen Stuhltest durchzuführen. Dabei wird Blut im Stuhl nachgewiesen, welches von blossem Auge nicht zu sehen ist. Fällt dieser positiv aus, führt jedoch nichts an der Darmspiegelung vorbei. Ein solcher Test sollte alle zwei Jahre wiederholt werden. Es gibt noch weitere Vorsorgetechniken, die jedoch speziellen Fragestellungen vorbehalten sind.
Weshalb ist die Vorsorge so wichtig?
Bei der Darmspiegelung können wir Vorstufen von Dickdarmkrebs – sogenannte Polypen – erkennen, direkt entfernen und damit die Entstehung von Krebs verhindern. In einem früheren Stadium war jeder Dickdarmkrebs einmal ein Polyp, der dann durch unkontrollierte Vermehrung von Zellen bösartig wurde. Dieser Prozess dauert jedoch über zehn Jahre. Wir haben also Zeit, vorzusorgen.
Was kann ich selbst tun, um Dickdarmkrebs
vorzubeugen?
Manches ist uns «in die Wiege gelegt» worden und wir haben nicht alles in unserer Hand. Aber das Beste, was Sie tun können: Ernähren Sie sich ausgewogen – idealerweise mit mediterraner Kost. Vermeiden Sie Übergewicht. Auch ein massvoller Umgang mit Alkohol und das Nichtrauchen haben einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit. Und schliesslich hält auch körperliche Bewegung Ihren Darm vital.
Gesundheitsforum
Datum: Mittwoch, 14. Juni 2023
Zeit: 19.00 Uhr, mit Anmeldung
Türöffnung: 18.30 Uhr
Ort: Forum, Spital Uster
mit anschliessendem Apéro und Informationsständen
Bitte melden Sie sich bis zum 12. Juni an. Die Anzahl Sitzplätze ist beschränkt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Dr. med. Cyrill Hess
Leitender Arzt Gastroenterologie
Tel. +41 44 911 13 13
sekretariat.gastroenterologie@spitaluster.ch E-Mail senden
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