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urologische Beratungssituation im Spital Uster

13. November 2020

Raus aus der Tabuzone


Neues Beratungsangebot im Spital Uster für Fragen rund um die Sexualität

Dr. med. Thomas Luginbühl, Facharzt für Urologie im Spital Uster, berät und betreut in seinen Sprechstunden täglich Männer, die über ihre Probleme eigentlich nicht reden möchten. Dabei kann er bei den grössten Tabus wie Potenzstörungen oder Geschlechtskrankheiten Hilfe anbieten.



Welche Fragen beschäftigen die Männer, die zu Ihnen in die Sprechstunde kommen, am meisten?
Das hängt im Wesentlichen vom Alter der Männer ab. Bei jungen Männern mit regem Sexualleben spielen Entzündungen am Genitale eventuell auch Geschlechtskrankheiten eine wichtige Rolle. Mitunter stören auch Vorhautverengungen. Beim Mann ab etwa 40 kommen Themen wie Verhütung/Unterbindungswunsch, schwächer werdende Erektion oder Probleme beim Urinieren hinzu.


Aber auch in Notfallsituationen behandeln Sie Männer?
Ja. Das Spektrum geht vom Blut im Urin über Kolikschmerzen wegen abgehender Nierensteine bis hin zur Harnverhaltung, also wenn das Wasserlassen nicht möglich ist, was sehr schmerzhaft ist.


Wie können Sie konkret helfen?
Die Therapien in der urologischen Praxis reichen von Aufklärung über Medikamente bis zu Operationen, die ich selbst am Spital Uster durchführe. Das Schöne in meinem Beruf ist unter anderem, dass ich Patienten über Jahre begleiten kann: Sie kommen in jüngeren Jahren, um sich unterbinden zu lassen, und melden sich eventuell später wieder zur Vorsorgeuntersuchung. Oder ich sehe sie im Rahmen von Tumornachsorgekontrollen mehrmals über Jahre hinweg. Wir pflegen im Spital Uster eine persönliche Betreuung – sowohl in der Sprechstunde als auch im Falle einer Operation.


Reden Männer über sexuelle Probleme?
Hier bestehen grosse Unterschiede: Es gibt Männer, die ihre Erektionsprobleme schon mit dem Hausarzt diskutieren konnten, mitunter auch schon eine Potenzpille ausprobiert haben. Auf der anderen Seite kommt es nicht selten vor, dass ich durch aktives Erfragen von Problemen im Liebesleben eine Tür aufstosse und die Männer dankbar sind, dass ich das heikle Thema angeschnitten habe.


Welches sind die grössten Tabus?
Ganz klar: Inkontinenz, Potenzstörungen und Geschlechtskrankheiten. Auch das Thema Sexualität im Alter an sich. Die Offenheit, etwas gegen Potenzprobleme zu tun, ist zwar gestiegen, aber eher bei jüngeren Männern. Dabei sind diese Probleme vor allem ab 70 eher die Regel als die Ausnahme. Doch auch im Alter lassen sich meistens Wege für eine erfüllte Sexualität finden. Man(n) muss es nur wollen und sich einem Fachmann anvertrauen.


Inwiefern können Sie Männern mit sexuellen Problemen helfen?
Diese Probleme können körperlich oder vom Kopf her beeinflusst sein – oder durch beides. In der urologischen Sprechstunde kläre ich ab, ob mit den Sexualorganen und dem Hormonhaushalt alles in Ordnung ist. Vielfach ist unbekannt, dass eine Potenzstörung auch ein Indiz für eine Herzerkrankung oder Diabetes sein kann. Der Gang zum Urologen wäre in diesem Fall also doppelt wichtig! In der relativ kurzen Sprechstundenzeit bleibt mir aber verborgen, wie der Mann seine Sexualität lebt, auf welchen sexuellen Gewohnheitspfaden er sich bewegt.


Sie haben eine Zusatzausbildung als Sexologe (Sexualtherapeut). Was hat Sie dazu bewogen?
Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass das alleinige Pillenverschreiben oft der Behandlung der Eisbergspitze gleichkommt. Viele Schwierigkeiten in der Sexualität – wie z.B. ein vorzeitiger Samenerguss oder eine Potenzstörung – können durch eine ergänzende Sexualtherapie ganzheitlich und damit besser behandelt werden. Deshalb biete ich neu eine sexologische Beratung an, die sich an alle Männer, Frauen und Paare richtet, die Fragen zu ihrer Sexualität haben und generell sexuellem Lernen offen gegenüberstehen. Dabei stehen neben dem Gespräch auch Körperübungen, um die Selbstwahrnehmung zu schulen, im Zentrum. Wir alle arbeiten mit unserem Körper – auch in der Sexualität. Wenn es zu Problemen kommt, müssen wir diese aktiv angehen. Dazu muss man aber bereit sein, in sich selbst zu investieren. Dieser Prozess wird oft mit dem Erlernen eines Musikinstruments verglichen. Und so ähnlich ist es auch.

Schwerpunkte der Urologie im Spital Uster

Persönliche Beratung in der ambulanten Sprechstunde bezüglich Prostatavorsorge, urologische Tumorerkrankungen, Infektionen und Sexualproblemen. Operatives urologisches Angebot: Operationen am äusseren Genitale, an der Prostata, der Harnblase und dem oberen Harntrakt (Harnleiter und Nieren). Endoskopische Operationen der Blase und Prostata sowie endoskopische und perkutane Steinbehandlungen. www.spitaluster.ch/urologie

Dr. med. Thomas Luginbühl

Dr. med. Thomas Luginbühl

Leitender Arzt Urologie

Tel. +41 44 911 15 34

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Spital Uster, Brunnenstrasse 42, Postfach, 8610 Uster
Tel. +41 (0)44 911 11 11, info-Blindtext-@spitaluster.ch, www.spitaluster.ch