29. November 2018
Prostatakrebs: Vorsorge, Abklärung, Therapie und das Leben danach.
Was für Risikofaktoren spielen bei Prostatakrebs eine Rolle?
Grundsätzlich kann jeder Mann an Prostatakrebs erkranken. Aber je älter ein Mann ist, umso grösser ist sein Krankheitsrisiko. Etwas mehr als die Hälfte der Männer ist bei der Diagnose zwischen 50 und 70 Jahre alt. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, ist zudem erhöht, wenn ein männlicher Verwandter (Vater, Bruder) bereits erkrankt ist.
Gibt es verschiedene Arten?
In vielen Fällen entwickelt sich Prostatakrebs langsam. Der Tumor bleibt auf die Prostata beschränkt und verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Jedoch gibt es aggressive Formen des Prostatakrebses, die sich schnell ausbreiten und Ableger (Metastasen) bilden.
Welche Symptome treten auf?
Prostatakrebs verursacht in einem frühen Krankheitsstadium oft keine Beschwerden. Ist der Krebs noch auf die Prostatadrüse begrenzt, treten Symptome auf, die ebenfalls bei einer gutartigen Vergrösserung der Prostata (Hyperplasie) auftreten können: schwacher Urinstrahl, tröpfchenartiges Wasserlassen, häufiger Harndrang, Blut im Urin, Blutungen während des Samenergusses. Auch sind Erektionsstörungen möglich. In einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium mit Ablegern kann Prostatakrebs z.B. Knochenschmerzen verursachen.
Wie wird Prostatakrebs diagnostiziert?
Die erste Untersuchung ist die Messung des Prostata-Spezifischen Antigens (PSA), ein Eiweiss, das von der männlichen Vorsteherdrüse (Prostata) gebildet wird und im Blut nachweisbar ist. Ist dieser Wert erhöht, kann es sich um Krebs handeln, muss es aber nicht. Für eine definitive Diagnose sind weiterführende Untersuchungen nötig.
Das heisst konkret?
Bei erhöhtem PSA-Wert und/oder verdächtigem Tastbefund empfiehlt sich zuerst eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRI). Bei Auffälligkeiten wird dann eine Biopsie, also eine Gewebeentnahme aus der Prostata, durchgeführt. Zeigt die Gewebeuntersuchung, dass es sich um Krebs handelt, sind ggf. weitere Untersuchungen nötig, um die Ausbreitung festzustellen. Anhand der Befunde wird dann gemeinsam mit dem Patienten über das weitere Vorgehen entschieden.
Wie wird Prostatakrebs behandelt?
Nicht jeder Prostatakrebs muss sofort behandelt werden. Bei noch nicht deutlich ausgeprägtem Prostatakrebs ist eine aktive Überwachung möglich. Muss der Krebs jedoch behandelt werden, ist aber auf die Prostata begrenzt, wird diese heute standardmässig operativ entfernt oder bestrahlt. Bei fortgeschrittenem oder metastasierendem Prostatakrebs kommen Hormontherapie und Chemotherapie in Frage. Als noch experimentelle Therapien müssen die hochintensiv fokussierte Ultraschall-Therapie (HIFU) und die NanoKnife-Technik (Einsatz von Hochspannungsimpulsen) betrachtet werden.
Öffentlicher Vortrag
Datum: Mittwoch, 5.12.2018
Zeit: 19.30 Uhr (Türöffnung um 19.00 Uhr)
Ort: Spital Uster, Forum
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – die Anzahl Sitzplätze jedoch beschränkt. Bitte benutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel.
Referent
Dr. med. Markus Dubs
Chefarzt Urologie
Tel. +41 44 911 15 34
sekretariat.urologie-Blindtext-@spitaluster.ch E-Mail senden
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