Komplexe, ins Gelenk verlaufende Bruchformen
Typische Beispiele von komplexen Gelenkbrüchen an der oberen Extremität sind
- der Mehrfachbruch des Oberarmkopfes (Schultergelenk),
- der Trümmerbruch am Ellbogengelenk oder
- der mehrfach ins Gelenk verlaufende Handgelenksbruch.
An der unteren Extremität sind es vor allem
- kniegelenksnahe Schienbeinkopfbrüche,
- komplexe Bruchformen des oberen Sprunggelenks (die sogenannte „pilon tibiale Fraktur“) oder des Fersenbeines (Calcaneus).
Nicht selten ist bei diesen schweren Bruchformen das Gelenk zusätzlich ausgerenkt. Die Behandlung solcher komplexer Brüche ist anspruchsvoll und stellt höchste Anforderungen an den Operateur und das Nachbehandlungsteam.
Behandlung
Bei einer Luxation (Ausrenkung) muss dieselbe umgehend behoben, also das Gelenk wieder eingerenkt werden.
Wichtiges Ziel der definitiven Behandlung ist eine möglichst exakte Rekonstruktion der Gelenkfläche ohne Lücken- oder gar Stufenbildungen der Gelenkanteile.
Hohe Gewalteinwirkung auf eine Extremität führt nicht selten zu erheblicher Stauchung und folgender Defektbildungen des Knochens unmittelbar unterhalb der Gelenkfläche. Um die Bruchteile des Gelenks in Position zu halten, müssen diese Defektzonen aufgefüllt werden.
Der Bruch muss mittels Schrauben und Platten so stabilisiert werden, dass sofort nach der Operation mit einer physiotherapeutischen Nachbehandlung (Bewegungstherapie) begonnen werden kann.